„Das Versteck“ / Weronika Fibich

„Das Versteck“ – Gemeinschaftsprojekt mit Bewohnern des Ortes
Konzeption: Weronika Fibich
Teilnehmende Personen: Familie von Frau Waala Malinowska

Jeder Ort ist ein eigenständiges Fadennetz (wenn man es aufzeichnen oder ein räumliches Modell bauen würde) – eine Struktur aus Informationen, die auf unterschiedlichen Ebenen generiert werden. Jeder Ort spiegelt den räumlichen Aspekt der Zeit wieder. Bei diesem Projekt versuche ich, die Grenzen der Erinnerung zu erforschen, indem ich die Geschichte von Frau Waala Malinowska aufdecke, einst der ältesten Bewohnerin von Stolzenburg. Ich habe sie nie persönlich gesprochen. Und so versuche ich, ihre Lebensgeschichte aus den Aufzeichnungen Anderer zu rekonstruieren, sie wiederherzustellen. Ich suche nach Berührungspunkten und beschäftige mich mit den unterschiedlichen Prozessen der Erinnerung und des Vergessens; dabei untersuche ich drei inhomogene Schichten an Erinnerungen – der Urenkel (Julia und Patryk), der Enkel (Weronika, Marta und Adrian) und der Söhne (Mirek, Andrzej und Zbigniew). Gemeinsam mit ihnen erschaffe ich ein Versteck für eine Gestalt, die sich noch auf der Grenze zwischen dem Hier und Dort befindet, zwischen dem Erlebten und Erinnerten.
Indem wir eigene Bilder und Zeichen in dem allgemein zugänglichen Raum hinterlassen, ermöglichen wir, dass sie von Anderen gelesen werden; wir erzählen nicht nur, sondern lassen die Motive sich selbst weiterspinnen.

Weronika Fibich


Fotodokumentation